Die vier Bausteine der Mammasonographie
Bei der Ultraschalluntersuchung der weiblichen Brust gibt es vier zentrale Bausteine, die Sie bei Ihrer Diagnose unterstützen. Das sind:
Die vier Bausteine der Mammasonographie
Virtuelle Hospitation mit Herrn Dr. Rott, DEGUM II Kursleiter
Hochauflösendes B-Bild
Der wichtigste Baustein im Rahmen der Mammasonographie ist ein hochauflösendes B-Bild. Im ersten Schritt gilt es, auch kleinste Raumforderungen unter 1 cm schnell und zuverlässig zu detektieren. Dabei ist die Matrix-Technologie der herkömmlichen Sondenapertur überlegen. Sie gewährleistet eine mehrstufige Fokussierung des Schallstrahls auch in der querlateralen Achse und stellt die Erkennbarkeit besonders kleiner echoschwacher Läsionen im Nah- und Fernbereich sicher.
Die neuen Features Augment, Radiant Imaging und UltraHD für ein bestmögliches B-Bild:
Augment: Situativ bedingt einschaltbarer Bildmodus zur B-Bild-Verbesserung unter schwierigsten Schallbedingungen - insbesondere bei Patientinnen mit dichtem Brustdrüsengewebe (ACR 3 und 4) sehr hilfreich.
Radiant Imaging: 4-stufig (Aus – Min - Mid – Max) einstellbare 2D Bildgebungs- und Verarbeitungsfunktion zur realitätsgetreuen Abbildung von Gewebegrenzen und dadurch Überwindung von ultraschallspezifischen Limitationen. Aufgrund dieses neuen Bildmodus entsteht ein neuer B-Bild-Eindruck, bei dem die Ligamente sehr plastisch dargestellt werden.
UltraHD: Ermöglicht das Scannen mit max. Auflösung und max. Details für eine verbesserte axiale und laterale Auflösung.
Bei Detektion einer Auffälligkeit gilt es, diese genauer einzuordnen. Hierbei rückt die Detailauflösung des B-Bildes erneut in den Fokus. Die Matrix-Technologie ist auch hier von Vorteil. So lassen sich die etablierten sonomorphologischen Kriterien einfach und zielgerichtet anwenden.
Panorama-Modus im B-Bild
Ein weiteres diagnostisches Werkzeug im Rahmen der B-Bild-Sonographie stellt der Panorama-Modus dar (Extended View). Dieser kommt vor allem bei Auffälligkeiten im Milchgangsverlauf oder bei sehr großen Befunden zur Anwendung. Hier hat der Untersucher die Möglichkeit, ein Übersichtsbild zur Verlaufsdiagnostik zu erstellen. Dies ermöglicht die Darstellung der jeweiligen Lagen von Befunden zueinander sowie die räumliche Darstellung von großen Befunden innerhalb des Drüsenkörpers.
Shadow-Reduction
Shadow-Reduction identifiziert die Schattenbereiche im B-Bild und gleicht diese durch selektive Frequenz- und Fokussteuerung aus. In der Senologie hilft Shadow-Reduction zum Beispiel beim Blick hinter die Mamille. Bei schlechten Sichtverhältnissen, bedingt durch Gewebsstrukturen mit geringerer Schalldurchlässigkeit, wie z. B. Läsionen oder Implantaten, lässt sich das B-Bild auf Knopfdruck optimieren.
Sensitive Dopplerdiagnostik
Zu den sonomorphologischen Kriterien gehört eine Vaskularisationsdiagnostik zwecks besserer Typisierung der Raumforderung. Da maligne Befunde häufig mit der Vermehrung von Blutgefäßen assoziert sind, kann die Dopplersonographie wichtige Hinweise zur Dignität liefern. Dazu eignet sich besonders gut ein Power-Doppler, der auch niedrige Flussgeschwindigkeiten bei geringer Winkelabhängigkeit darstellt. Eine deutliche Verbesserung der Gefäßdarstellung zeigt (bei den oft sehr langsamen Flüssen in der Brustdrüse) der neuartige Slow-Flow-Modus.
3D-Diagnostik
Bestehen Unklarheiten in der 2D-Dignitätsbeurteilung eines Herdbefundes, liefert die Darstellung der coronaren Aufsichtsebene einen zusätzlichen diagnostischen Benefit. In dieser Ebene kann ein Herd in seiner Beziehung zur Umgebungsarchitektur herausgearbeitet werden. Gutartige Herdbefunde zeigen überwiegend ein verdrängendes Wachstumsverhalten, während bösartige Herde häufig Umgebungsreaktionen im Sinne von sternförmigen Einziehungen bewirken.
Weitere vereinfachende Werkzeuge im Rahmen der 3D-Technologie sind:
TUI (Tomographic Ultrasound Imaging): Der MRT ähnliche Darstellungsmodus für Volumina erlaubt es dem Untersucher, das räumliche Ausmaß des Tumors in den unterschiedlichen Schichtebenen zu durchfahren und verhilft somit zu einer besseren räumlichen Vorstellung.
Die 3D-Sonographie sichert die Qualität der Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie, da eine exakte räumliche Darstellung des Entnahmeweges dokumentiert wird.
Elastographie
Die Elastographie stellt eine einfache und schnelle Möglichkeit dar, Elastizitätsunterschiede in der weiblichen Brust semiquantitativ farbcodiert zu visualisieren. Die quantifizierbare Elastographieanalyse vergleicht die Kompressionsraten ausgewählter Gewebsstrukturen miteinander und errechnet eine Strain-Ratio. Hierdurch erhöht sich die Aussagekraft der Strain-Elastographie. Entsprechend der Leitlinie zur klinischen Anwendung der Elastographie bei der Untersuchung der Brust (1. Auflage 2013) sollte die Elastographie vorrangig bei unklarer Befundlage (BI RADS 3 und 4) eingesetzt werden. Hier liefert sie Zusatzinformationen zur Entscheidung, ob eine weitergehende invasive Abklärung des entsprechenden Befundes angezeigt ist.
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